Bürogebäude R1
  • Büro­gebäude mit geschoss­­übergreifenden Foyers. Solitär am Altstadt­rand von Durlach. Niedrig­energiestandard mit Nacht­abkühlung. Ausgezeichnet mit dem BDA-Preis 2005.

  • Baujahr
    2004
  • Ort
    Karlsruhe
  • Bauherr
    Privat
  • Größe
    2000 m2
  • Typologie
    Bürogebäude
  • Auszeichnung
    BDA-Preis 2004

Bürogebäude R1

Wir wurden 2002 beauftragt das Firmengebäude der Telekommunikationsfirma Zielbauer zu gestalten. Das  Fabrikgelände der Nähmaschinenfabrik PFAFF in Karlsruhe wurde verlagert, innerstädtischer Bauraum entstand. Wir wollten über die typologisch übliche Flexibilität ein unverkennbar starkes Gesicht und eine innenräumliche Kohärenz erzeugen. Dies generierten wir über ein dreidimensionales  neutrales Modulsystem. Das System war nicht starr sondern ein weiches Grundmaterial, das wir modellierten, wo es programmatisch keine Gültigkeit hatte. Im Zentrum wurde das Modul vergrößert und mit einer Spirale konfrontiert. Es entsteht eine verbindende landschaftliche Raumstruktur mit doppelgeschossigen Bereichen, welche die Einheiten auch vertikal zusammenbinden.

Durch die Auswahl einzelner ikonenhafter Elemente, wie einem Kronleuchter werden die Räume definiert.  So entsteht das Bild einer Villa. Andere Objekte geben Impulse sich den Raum anzueignen und als Nutzer die Identität des Hauses zu prägen.

Die doppelgeschossigen Räume sind geschossweise immer versetzt angeordnet, schwingen also um die Volumen der Versorgungskerne und binden die sechs Büroeinheiten zusammen.

Wir haben die verschiedenen Funktionen der Fassade visuelle identifiziert. Große quadratischen Öffnungen für den Tageslichteinfall und geschlossene Öffnungselemente für die natürliche Klimatisierung der Räume. Die einbruchhemmende Verkleidung der Öffnungselemente zur Klimatisierung wird zum wichtigen strukturbildenden Detail der Fassade. Einzig im Bereich der inneren Spirale wird die Struktur „gestört“ und die Fenstermodule vergrößert, entsprechend der dahinterliegenden doppelgeschossigen Räume.

Die Materialien sind reduziert. Im Innenraum Sichtbeton, der je nach Raumgefüge anders geschalt wurde. Die Aussenhaut besteht aus eloxiertes Aluminium, das den stadträumlichen Übergang bildet.

Arbeitsgemeinschaft: Thomas Gutt, Düsseldorf

Die Kunst entstand in Zusammenarbeit mit den Kuratoren von SITE, Düsseldorf. Petra Rinck und Ralf Brög

 

Grundriss EG

 

Lüftungskonzept
Das Gebäude wird natürlich gekühlt.  Das Fassadenprinzip erlaubt eine sommerliche Nachtabkühlung des Gebäudes. Die Sichtbetondecken dienen als thermischer Kältespeicher und tragen zur Phasenverschiebung bei