Bürogebäude R1
Wir wurden 2002 beauftragt das Firmengebäude der Telekommunikationsfirma Zielbauer zu gestalten. Das Fabrikgelände der Nähmaschinenfabrik PFAFF in Karlsruhe wurde verlagert, innerstädtischer Bauraum entstand. Wir wollten über die typologisch übliche Flexibilität ein unverkennbar starkes Gesicht und eine innenräumliche Kohärenz erzeugen. Dies generierten wir über ein dreidimensionales neutrales Modulsystem. Das System war nicht starr sondern ein weiches Grundmaterial, das wir modellierten, wo es programmatisch keine Gültigkeit hatte. Im Zentrum wurde das Modul vergrößert und mit einer Spirale konfrontiert. Es entsteht eine verbindende landschaftliche Raumstruktur mit doppelgeschossigen Bereichen, welche die Einheiten auch vertikal zusammenbinden.
Durch die Auswahl einzelner ikonenhafter Elemente, wie einem Kronleuchter werden die Räume definiert. So entsteht das Bild einer Villa. Andere Objekte geben Impulse sich den Raum anzueignen und als Nutzer die Identität des Hauses zu prägen.
Die doppelgeschossigen Räume sind geschossweise immer versetzt angeordnet, schwingen also um die Volumen der Versorgungskerne und binden die sechs Büroeinheiten zusammen.
Wir haben die verschiedenen Funktionen der Fassade visuelle identifiziert. Große quadratischen Öffnungen für den Tageslichteinfall und geschlossene Öffnungselemente für die natürliche Klimatisierung der Räume. Die einbruchhemmende Verkleidung der Öffnungselemente zur Klimatisierung wird zum wichtigen strukturbildenden Detail der Fassade. Einzig im Bereich der inneren Spirale wird die Struktur „gestört“ und die Fenstermodule vergrößert, entsprechend der dahinterliegenden doppelgeschossigen Räume.
Die Materialien sind reduziert. Im Innenraum Sichtbeton, der je nach Raumgefüge anders geschalt wurde. Die Aussenhaut besteht aus eloxiertes Aluminium, das den stadträumlichen Übergang bildet.
Arbeitsgemeinschaft: Thomas Gutt, Düsseldorf
Die Kunst entstand in Zusammenarbeit mit den Kuratoren von SITE, Düsseldorf. Petra Rinck und Ralf Brög
Grundriss EG

Lüftungskonzept
Das Gebäude wird natürlich gekühlt. Das Fassadenprinzip erlaubt eine sommerliche Nachtabkühlung des Gebäudes. Die Sichtbetondecken dienen als thermischer Kältespeicher und tragen zur Phasenverschiebung bei
